Verzinsliche Wertpapiere, häufig auch Anleihen, Renten, Bonds oder Rentenpapiere bezeichnet, sind auf den jeweiligen (unbekannten) Eigentümer oder den Namen eines konkreten Inhabers lautende Schuldverschreibungen. Sie sind mit einer stabilen oder veränderbaren Abgabe ausgestattet und haben eine feststehende
Frist und Tilgungsform. Der Käufer einer Anleihe (= Geldgeber) besitzt eine Kapitalforderung gegenüber dem Emittenten (= Debitor).
Sammelurkunden und effektive Stücke
Verzinsliche Wertpapiere werden entweder in einer Sammelbeglaubigung verbrieft (nach Anleihenreihen), oder es werden Einzelurkunden mit bestimmten Denominierungen ausgedruckt (sogenannte effektiven Stücke). Für den Kontext der Sammelverbriefung wird die Sammelurkunde bei der Clearstream Banking AG zur Girosammelaufbewahrung hinterlegt. Gleichfalls effektive Stücke werden grundsätzlich girosammelverwahrt; sie können hingegen auch an den Anleger ausgeliefert und von ihm selbst verwahrt werden. Bei den girosammelverwahrten Bescheinigungen erhält der Erwerber jedoch eine Gutschrift über das (nach Bruchteilen gerechnete) Miteigentum an der Sammelurkunde.
Emissionspreis entspricht beileibe nicht jederzeit der Denominierung
Anleihen vermögen zum Nennwert (zu ausgewogen =100 %), über pari oder unter pari in Umlauf gebracht werden. Unter bzw. über pari bedeutet, dass bei der Ausgabe einer neuen Schuldverschreibung ein Ausgabeabschlag (= Disagio) bzw. ein Aufgeld (= Agio) festgesetzt wird, um den der Auflagepreis den Nennwert unter- bzw. überschreitet. Ausgabeabschlag bzw. Aufschlag werden grundsätzlich in V. H. der Denominierung ausgedrückt.
Verzinsungen: Zinszahlungen und Wertsteigerungen
Als Vermögensanlage können Ihnen Schuldverschreibungen grundsätzlich auf zwei Arten Verzinsung bringen: zum einen in Gestalt von Zinszahlungen des Begebers während der Laufzeit oder am Laufzeitende, zum anderen in Beschaffenheit von Aufwertungen im Verlauf der Dauer (Abweichung zwischen Ankaufs-/Auflagepreis und Verkaufs-/Rücknahmewert).
Langfristige Zinsen in Beziehung zu kurzfristigen Zinsen
Bei einer Disposition in verzinslichen Papieren hängt der gewährte Zinsfuß von der Zeitspanne ab, für die das Kapital investiert wird. Das bedeutet, je länger die Spanne ist, für die das Geld angelegt wird, umso höher ist überwiegend der gewährte Zinsfuß.
