Aber Achtsamkeit: Am Display gelten andere Richtlinien. Text ohne Serifen z. B. Arial oder Verdana lassen sich besser in Bildpunkte deuten. Aus diesem Grund sind sie am Display lesbarer und sollten für Internetauftritttexte verwendet werden.
Manche Homepage-Sysadmins meinen es gut mit ihrem Leser und schreiben in riesigen Schriften. Das gilt unter Kennern aber als amateurhaft. Aus diesem Grund ein paar Faustformeln: Für den Grundtext eignet sich Schriftsatzmaß 10 oder 11, für die Hauptüberschrift 16, für Unterüberschriften 13 und für Zwischenüberschriften 11. Das gilt für print sowie online.
Die Lesbarkeit eines Textes hängt im Essentiellen vom Wortzwischenraum und der Zeilenlänge ab. Ganz auf der Hand liegend ist: Für den Fall, dass alles dicht gedrängt aneinandergequetscht ist, ist das Lesen anstrengend. Geben Sie dem Leser Spielraum.
Zeilenbreite: Zeilen unter 35 und über 65 Zeichen irritieren den Lesefluss. Für die Bildschirmtypografie sind Zeilen mit 45 Zeichen bestmöglich.
Zeilenabstand: Der optische Hohlraum zwischen den Zeilen sollte näherungsweise den Mittellängen der verwendeten Schrift gleichkommen. Das entspricht z. B. der Ausdehnung des kleinen m. Die richtige Präferenz liegt also irgendwo nebst dem einfachen und dem anderthalbfachen Zeilenabstand.
Um einen Text zu konzeptualisieren, sollten Sie lernen, ihn als grafisches Element zu mustern, abgekoppelt vom Gehalt. Am besten ist an diesem Punkt die alte Learning-by-doing-Grundregel: Spielen Sie mit divergenten Schrifttypen und Schriftsatzmaßen, lernen Sie, deren Wirkung zu ermessen.
Darüber hinaus: Falls es um extrem wichtige Business-Texte wie Broschüren- oder Mailing-Texte geht, lassen Sie laufend noch mal einen Sachkenner (einen Schriftsetzer, Grafiker, Drucker oder Texter) darauf schauen. Die Investition lohnt sich. Es geht im Endeffekt um Ihre Professionalität und Ihr Geschäft.