Ratgeber für MicroUnternehmen

Tipps für Texten II

Die Kürze der Würze

Für die Sätze in Ihrem Text gilt: je kürzer, umso verfeinerter. Die dpa gibt ihren Berichterstatteren bestimmte Erforderlichkeiten für die Satzlänge: Als optimal eingängig gelten 9 Wörter, 20 Wörter sind die Oberste Grenze des Erwünschten und 30 die Höchstgrenze des Erlaubten.

Für Ihren Text besaget das: Lesen Sie sich Ihre Sätze durch. Achten Sie darauf, ob Sie Sätze begegnen, bei denen Sie zehn Inspirationen in einen Satz knautschen. Und dann unverwandt der Reihe nach: Eine Intuition. Punkt. Noch eine Anregung. Punkt. Wenn Sie die Satzlänge feststellen wollen, helfen Tools, die sie leicht im Internet finden.

Nicht zuviel des Guten?

Hilfszeitwort - kann einen Text geschwind gestelzt wirken lassen. Selbstverständlich sind sie – wirkungsvoll eingesetzt – ein Merkmal der Höflichkeit. Doch, zu viel Hilfsverben-Verbindlichkeit verwässert. Bevorzugen Sie die wachsame Auswertung folgender 'Kandidaten': können, sollen, mögen, möchten, wollen, dürfen, würden usw.

Leerwörter: Adipöse Hülsen für Ihr Schrifttum

Auch Füllwörter verwischen einen Text. Füllwörter sind echte Weichspüler: Bloß keine klare Behauptung! Gewissermaßen wollte ich an sich ja auch irgendwie schließlich nun mal sehr wohl irgendwas sagen… Goethe führte deswegen eine schwarze Liste mit verbotenen Füllwörtern. Machen Sie die Probe: Nutzen Sie die Suchfunktion der Textverarbeitung; scannen Sie Ihren Text auf Füllwörter. Streichen Sie die Füllwörter. Stehen Sie also noch hinter Ihrer Äußerung?

Doppelte Verneinung: Sagen Sie Ja – und absolut nicht kein Nein

Grundsätzlich sollten Sie beständig positive Formulierungen entdecken. Analyseen beweisen, dass 48 % der Leser mehr Zeit haben müssen, um einen verweigernden Satz zu begreifen. Die doppelte Dementierung ist ein Unglück: „Eine nicht ernstlich gemeinte Willenserklärung, die in der Erwartung abgegeben wird, der Mangel der Ernstlichkeit werde nicht verkannt werden, ist nichtig“ (§118 BGB). Alles fürwahr? Achten Sie folglich auf alle kein, nicht, nie, ohne – und verneinende Vorsilben wie a-, des-, un-, gegen- usw.

Wachsamkeit bei verstiegenem Fachterminus i: Unterbinden Sie Fremdwörter

In Fachgebietstexten mögen Fremdwörter ihre Berechtigung haben. In Business- oder Nutzungstexten sollten sie vermieden werden. Die Stolperfalle von Missverständnissen ist hoch. Ebenso lassen Sie mit einem Fremdwort jeden Leser unklug dastehen, der es nicht kennt. Dadurch erreichen Sie bloß, dass der Leser den Text beiseite legt. Demgemäß: Recherchieren Sie für jedes Fremdwort, das Sie in Ihrem Text auffinden, eine deutsche Entsprechung. Denn je näher das Wort am üblichen Sprachgebrauch, umso lebenskräftig er der Text.

Satzzeichen: Gebärde und Mimik der Sprache

Stellen Sie Ihrem Leser öfter mal eine Frage? Zeigen Sie doch Überschwang! Oder deuten Sie indes vage an… Selbstverständlich können Sie ebenso – wie ich das hier gerade tue – einen zweiten Gedanken einbeziehen. Oder Sie machen es so: Sie kündigen irgendwas an. Für all das gibt es Satzzeichen. Doch die meisten Dramatiker nutzen nur Punkt und Komma. Damit lassen Fragestellung- und Rufzeichen, Gedankenstriche und Doppelpunkt einen Text zu einem munteren Gesprächsteilnehmer werden, der mit eindrucksvollen Gesten und faszinierender Mimik den Inhalt auf den Leser überträgt. So wird das Lesen zu einem auffälligen Informationsaustausch. Es macht einfach Wohlgefallen!

Zitate

Ohne Plan, kein Erfolg.

Unbekannt