Motivation

Meine ersten Erfahrungen beim Präsentieren

Der erste Versuch

Meine erste Erfahrung mit dem Präsentieren machte ich, wie viele andere auch, in der Schule. Im zarten Alter von 10 Jahren hatte ich die Aufgabe, meiner Schulklasse die Besonderheiten des gemeinen Wurms zu erklären. Ich bereitete mich, wie von der Lehrerin angewiesen vor, stellte die Sachinformationen zusammen und malte ein, zwei Querschnitte durch den Wurmkörper, um sie den Zuhörenden vorzuführen. Meiner Erinnerung nach war dieses erste Kurzreferat vor Anderen eine wichtige und sehr erfreuliche Erfahrung. Außerdem wertete die Lehrerin das Referat mit der Note 'A' (entspricht '1' hier in Deutschland).

Der zweite Versuch

Beflügelt durch die eben beschriebene Erfahrung wie auch weiteren, die ich in der Folgezeit in der Schule gemacht habe, folgte ich später, mit 14 Jahren, der Aufforderung meines Vaters, ich solle in der Kirchengemeinde eine 'Kurzpredigt' über ein bestimmtes biblisches Thema halten. Zu dem Zeitpunkt war mein Vater schon längere Zeit selbst mit Kurzpredigten in der Kirchengemeinde betraut, er würde mir dabei helfen, und ich hatte ja schließlich auch meinen Vater als Vorbild.

Ich sagte also zu, bereitete mich vor und erstellte, meinem Vater nachahmend, Kurznotizen für das Referat vor - es sollte ja eine freie Rede sein. Der Kirchensaal war an dem Sonntag fast zu zwei Dritteln voll, mit etwas mehr als 200 Gläubigen. Ich erinnere mich, nicht sonderlich aufgeregt gewesen zu sein als ich aufgerufen wurde und an den Rednerpult trat. Ich nahm meine Notizzettel aus der Tasche und blickte zum ersten Mal vom Rednerpult in die versammelte Menge. Und ... Peng! Es traf mich wie ein Dampfhammer. Über zweihundert Augenpaare sahen auf mich. Ich weiß noch, dass ich blitzschnell ausrechnete: das sind über 400 einzelne Augen und alle sehen auf mich! Das hatte ich nicht erwartet. Sofort stieg mein Puls, wahrscheinlich auf 180. Der Angstschweiß drang aus Poren von denen ich bis dahin gar nicht wußte, dass ich sie hatte. Und auf Bayerisch ausgedrückt: "I hob an Frosch im Hois und Schwammerl in die Gnia griagt." Der Atem stockte mir und der Frosch im Hals verunstaltete meine Stimme - ich erkannte sie nicht wieder!

Das Einzige, was mir half die Rede, mehr schlecht als recht, aber immerhin zu überstehen, war es, nicht mehr ins Publikum zu sehen.

(hier geht es zur Kurzauswertung der ersten Versuche)


 

 

Zitate

Nie, aber auch niemals, deute auch nur an, dass man nicht bezahlen müsse. Man schätzt das, was man bezahlt. Was man umsonst bekommt, nimmt man für selbstverständlich hin und dann erhebt man einen Anspruch darauf. Was der Markt hergibt, fordere ein.
Lois McMaster Bujold

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