Also bahnte ich mir den Weg zur S-Bahn nur um festzustellen, dass ich nur noch 7€ klein hatte, zuwenig für das Ticket. Der innere Zen Meister hob wieder zum Lachen an. Ran an den nächsten Geldautomaten, EC Karte ‘raus und Geld gezogen.
Ich war gerade dabei, mich auf zuhause zu freuen, als mir klar wurde, dass ich den Hausschlüssel im Auto am Flughafen liegen hatte. Pech.
An dem Punkt angelangt, musste ich lauthals lachen. Die Leute in der S-Bahn sahen mich verwundert an. Dann müsste ich eben einen Abstecher zu meiner Mutter machen und den Ersatzschlüssel bei ihr abholen. Aber ich weiss auch, dass sie sich nur ungern am späten Nachmittag stören lässt. Was soll’s, dachte ich, sorge Dich nicht.
Als ich später die Geschehnisse des Tages Revue passieren liess, lächelte ich. Mir wurden die Parallelen zur Zen Geschichte klar und ich amüsierte mich ohne Bezug auf den jeweiligen Ausgang. Die Dinge schienen gut oder schlecht zu sein, obwohl sie weder das eine noch das andere wirklich waren – sie waren einfach. Durch das Nicht-Umbuchen erwischte ich meinen Flug. Durch die Fahrt mit der S-Bahn vergass ich die Hausschlüssel im Auto. Das, was negativ schien, war nicht. Das, was positiv schien, war nicht. Es war einfach.
Früher hätten mich solche Geschehnisse rasend gemacht. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich so gelassen war. Diese Geschichte hatte ich mir als Blog aufschreiben wollen, als Erinnerung für später, für Zeiten, in denen ich mich um den Ausgang eines Geschehnisses sorge und mich dabei ertappe, den Augenblick nicht ‚leben’ zu wollen und das Leben nicht so zu nehmen, wie es ist – ohne meine eigenen, vielleicht überhöhten, Erwartungen.
Kommen da gute oder schlechte Nachrichten? Es wird letztendlich das sein, was es ist und meine Erwartungen oder Beurteilung der Situation werden nichts daran ändern; höchstens das Niveau meines Stresskübels. Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten?
Schau ma moi, dann seng ma mera!