(Fortgesetzt von hier - Trennung und daraus lernen I)
Zur Klärung, ein verkürztes Beispiel:
Erinnern Sie sich an unsere Erziehung, als unsere Eltern beibrachten 'Ja' zu sagen? Hat es auf Dauer funktioniert? Wahrscheinlich nicht. Spätestens in der Pubertät beginnen wir damit, bewusst zu hinterfragen wie die Reaktionen auf ein 'Nein' sein könnten. Trial and Error, Versuch und Irrtum - daraus lernen wir am Besten. Und, es ist der beste Weg, unsere Kinder zu erziehen: lernen durch tun. Es ist zwar schade, aber nicht zu ändern, dass wir nicht immer und sofort eine ('Lebens-') Lektion erlernen, oder aus den Erfahrungen anderer lernen. Da braucht es manchmal die direkte, eigene Erfahrung - oder eine Krise, einen Niederschlag - damit wir aufwachen. Wenn wir uns allerdings dafür entscheiden, aus der Krise zu lernen, beginnen wir damit, sie als Instrument für das Lernen in unsere Psyche einzubetten.
Ihre Trennung, wie die meisten Lebenserfahrungen auch, wird als verschwendete Gelegenheit eine erfüllte und glückliche Person zu sein gelten, wenn Sie sie nicht anwenden.
Der Autor, William Saroyan, drückt es so aus: "Gute Leute sind gut, weil sie zu Weisheit durch Versagen gekommen sind."
Samuel Beckett führt dazu aus (verkürzt aus 'Warten auf Godot'): Ever try. Ever fail. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
Betrachten Sie Ihre Ehe oder Lebenspartnerschaft und seien Sie schonungslos ehrlich mit sich. Verlassen Sie Ihre selbstgerechten Argumentationspositionen und Ihren Wunsch recht zu haben, damit Sie Wahrheiten und Nutzen der Scheidung oder Trennung erkennen können. Versäumen Sie es nicht, aus diesen Lebenserfahrungen zu lernen. Nehmen Sie das Erkannte auf und suchen Sie nach weiteren Lektionen, die auf Sie warten. Ich versichere Ihnen, dass das, was Sie über sich selbst erfahren, sich nicht einzig auf Ihre Beziehung bezieht. Womöglich erfahren Sie mehr über den emotionalen 'Rucksack', den Sie schon lange mit sich herumtragen. Die Gelegenheit bietet sich, die Dinge anzusprechen, die einem im Leben als Hindernisse zur persönlichen Reifewerdung zum Nachteil gereichen.
Nachsatz:
Bisher war von einem/einer in der Beziehung die Rede und es war aus dessen Sicht dargestellt. Nun gab oder gibt es ja eine(n) PartnerIn und bei deren Berücksichtigung ergeben sich weitere wichtige Aspekte, wie bspw: Verantwortung für sich, Verantwortung für den/die Andere(n) in der Beziehung, Scham, Schuld und Sühne. Davon wird in weiteren Beiträgen die Rede sein.